Führung ist herausfordernd – und in Zeiten von physischer Distanz und Corona mitunter eine Mammutaufgabe. Während unpopuläre Entscheidungen, Kurzarbeit, Personalabbau, etc. auf der Tagesordnung stehen, sollen Führungskräfte ihren Mitarbeitern Sicherheit vermitteln. Für diesen Drahtseilakt gibt es kein Patentrezept, aber einige Anhaltspunkte bieten Orientierung.

Rituale schaffen
Menschen haben das Grundbedürfnis nach Sicherheit und Orientierung. Gerade in unsicheren, emotional herausfordernden Zeiten unterstützen Rituale als fixe Anhaltspunkte durch ihre Vorhersagbarkeit und Routine. Sie vermitteln Halt und unterstützen das Gefühl von Kontrolle. Rituale können fix eingeplante Arbeitstermine zur Planung der Woche genauso sein wie regelmäßige Telefonate, die virtuelle Kaffeepause täglich um 10 Uhr oder das immer am selben Wochentag erscheinende Informationsmail zu Status und Maßnahmen hinsichtlich Corona.
Konstant in Kontakt bleiben
Führungskräfte sollten regelmäßig mit ihren Mitarbeitern sprechen, ein gutes Richtmaß ist jeden zweiten Tag zu telefonieren. Immer wieder zusätzlich ein Format mit Videounterstützung zu wählen, fördert den persönlichen Austausch. Zudem erkennt man an der Mimik viel rascher, wenn Missverständnisse entstehen oder Dinge noch unklar sind. Auch wenn es vermeintlich keine akuten sachlichen Themen zu besprechen gibt, geht es darum in Kontakt zu bleiben und einander zuzuhören. Dies unterstützt das menschliche Bedürfnis nach Verbundenheit in Zeiten von physischer Distanz.
Verständnis vermitteln
Viele Menschen sind täglich gefordert, Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Die beste Planung schützt oft nicht vor schreienden Kindern im Hintergrund eines Telefonats oder vor kurzfristig erforderlichen Verschiebungen von Arbeitsterminen. Eltern stressen sich diesbezüglich bereits genug – umso wichtiger, dass Führungskräfte Verständnis zeigen und gemeinsam mit ihren Mitarbeitern herausfinden, wann zB gute Telefonzeiten sind.
Verantwortungsbewusst kommunizieren
Oft gibt es zu heiklen Themen bereits Überlegungen im Managementkreis, Entscheidungen stehen jedoch noch aus und es ist daher keine Kommunikation möglich. Wird dies Mitarbeitern erklärt, haben sie meist dafür Verständnis. Wenig Verständnis gibt es verständlicherweise in ohnehin schon unsicheren Zeiten für falsche Andeutungen und unnötige „Richtungsänderungen“. Verantwortungsbewusste Kommunikation hingegen wirkt sich nachhaltig positiv auf der Vertrauensebene aus.
Welche Maßnahmen und Verhaltensweisen erleben Sie als hilfreich? Ich freue mich auf Ihr Feedback!